Schwimmregeln
1. Schwimmen
Das Schwimmen im Donaukanal ist nur sehr guten Schwimmer:innen empfohlen.
Du solltest dich im Wasser sicher und wohl fühlen und am besten bereits Erfahrung im Schwimmen in offenen Gewässern, etwa in Seen, Flüssen oder im Meer, besitzen. Geht auf keinen Fall im Donaukanal schwimmen, wenn ihr euch nur mit Schwimmhilfe (Luftmatratze, Schwimmflügel, Schwimmsack, etc.) wohl fühlt.
Schwimmen im Donaukanal setzt körperliche Fitness sowie die Kenntnis von Risiken und Gefahren voraus und bedarf Vorbereitung. Das Schwimmen im Donaukanal ist nicht zu vergleichen mit dem Baden in einem Freibad oder der neuen Donau. Bei geschwächter Gesundheit, insbesondere bei Erkältungen, Ohrproblemen o.Ä., ist Schwimmen generell nicht zu empfehlen.
2. Gruppen
Schwimmt in Gruppen.
So könnt ihr euch gegenseitig helfen. In einer Gruppe macht es auch mehr Spaß und ihr seid von außen einfacher als Schwimmer:innen zu erkennen, was Fehlalarmierungen vorbeugt.
3. Sichtbarkeit
Benutzt Schwimmsack, Boje, Schwimmkappe, um im Wasser sichtbar zu sein!
Schaut, dass ihr weithin zu sehen seid. Ein Schwimmsack oder eine Boje erhöhen die Sichtbarkeit, auch eine Badekappe macht euch besser sichtbar. So seid ihr für Schiffe und Boote gut zu sehen. Außerdem zeigt ihr Passant*innen, dass ihr am Schwimmen seid und sie nicht die Rettung rufen müssen.
4. Schiffe
Bei Schiffsverkehr wird generell nicht geschwommen. Wir empfehlen, vor dem Schwimmen per Schiff Tracking-App die Fahrpläne der Schiffe zu prüfen.
Seid während des Schwimmens aufmerksam, sodass ihr nähernde Schiffe rechtzeitig wahrnehmt. Sollte während des Schwimmens dennoch ein Schiff im Kanal sein, ist ein Sicherheitsabstand zu Schiffs- und Bootsverkehr einzuhalten. Bei der geringen Breite des Donaukanals heißt das: das Wasser ganz verlassen. Im direkten Umkreis von Schiffen ist es aus gutem Grund verboten zu schwimmen, denn Phänomene wie Schraubensog oder Ruderschläge können selbst geübte Schwimmende verletzen. Im Donaukanal können Schiffe oft nicht abbremsen, da sie bei zu geringer Geschwindigkeit nicht mehr manövrierfähig sind.
Um zu wissen, wann Schiffe kommen, könnt ihr euch auf den Webseiten des Twin City Liners und der DDSG über die Abfahrtszeiten der großen, regelmäßigen Boote informieren. Außerdem könnt ihr Webseiten oder Apps verwenden (z.B. Vesselfinder, Marine Traffic) um die Standorte der Schiffe zu prüfen. Beachtet aber bitte, dass kleinere Boote auf diese Art nicht unbedingt vorherzusehen sind und bleibt im Wasser aufmerksam!
5. Rettungseinsatz / Fehleinsatz
Kommt es zu einem Einsatz, sind die Einsatzkräfte darauf aufmerksam zu machen, dass man im Donaukanal (Nennung des Abschnittes und der Anzahl der Personen) geschwommen ist und ob es Wahrnehmungen von Ertrinkenden oder anderen Personen im Wasser gegeben hat.
Keinesfalls die Einsatzstelle verlassen, bevor die Einsatzkräfte informiert wurden, da die Suche möglicherweise umsonst fortgesetzt werden würde. Einsätze zur Menschenrettung werden – auch bei Fehleinschätzung der Situation – von der Feuerwehr nicht verrechnet.
6. Unwetter
Bei Gewitter, beginnender Dunkelheit und starker Strömung sollte auf keinen Fall geschwommen werden.
Bei Gewitter droht Blitzschlag, bei beginnender Dunkelheit Orientierungslosigkeit und bei starker Strömung Soggefahr. Bei Hochwasser können auch mitgeführte Äste und Objekte eine Gefahr darstellen. Bei Dunkelheit seid ihr für Schiffe o.Ä. nicht mehr zu erkennen! Die Gefahr als Ertrinkungsnotfall wahrgenommen zu werden steigt.
Obwohl sich die Wasserqualität im Donaukanal im Allgemeinen nicht von der des Hauptstromes der Donau unterscheidet, können bei starken Unwettern und daraus folgender Überlastung der Kanalisation ungeklärte Abwasser in den Donaukanal gelangen. Dies gilt aber auch für den Hauptstrom der Donau. Nach einigen Tagen sind die Abwässer von der Strömung weitergetragen worden und das Schwimmen ist wieder möglich.
7. Schwimmen bei Kälte
Bleibt nicht im Wasser, wenn euch kalt ist, ihr könnt Krämpfe bekommen. Krämpfe sind für Schwimmende gefährlich!
Bei Krämpfen in Armen oder Beinen sofort in Rückenschwimmlage gehen, Ruhe bewahren und durch das Anziehen der Glieder oder kraftvolle Bewegungen versuchen, den Krampf zu lösen. Je kälter das Wasser, desto kürzer sollte der Aufenthalt im Wasser sein. Nach einem (gelösten) Krampf das Wasser verlassen, Krämpfe können sich wiederholen.
8. Schwimmen bei Hitze
Schützt euch vor der Sonne mit Sonnencreme, Kappe oder T-Shirt. Wenn euch heiß ist, nicht ins kalte Wasser springen, sondern langsam abkühlen.
Ein abruptes Abkühlen kann Kreislaufprobleme zur Folge haben. Wenn ein vorheriges kühles Abduschen nicht verfügbar ist, könnt ihr an der Badestelle zunächst einzeln die Gliedmaßen benetzen, bevor ihr langsam mit dem Rumpf ins Wasser geht.
Nicht nur bei sonnigem Wetter besteht die Gefahr von Sonnenbrand, Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag. Achtet auf euch selbst und andere!
9. Strömung
Schwimmen in der Strömung ist anders als in stehenden Gewässern und erfordert besondere Vorsicht
Beim Flussschwimmen lässt man sich von der Strömung mittragen. In der Mitte und in den Außenkurven ist die Strömung stärker, am Rand und auf der Innenseite von Kurven langsamer. Den Ausstieg frühzeitig ansteuern, und die Strömung, die einen weiterzieht, einkalkulieren.
An Hindernissen im Strömungsbild können sich Verwirbelungen bilden, daher sind z.B. Brückenpfeiler zu meiden. Solltet ihr dennoch in einen Wirbel geraten, kämpft nicht dagegen an, sondern wartet einfach bis ihr von alleine aus der Verwirbelung getragen werdet.
Gefährlich wird die Strömung, wenn ihr euch mit einem Objekt, das an eurem Körper fixiert ist (z.B. Boje oder Schwimmsack), an einem Pfeiler, angelegtem Boot o.ä. verhakt. Durch die Strömung entsteht dann eine Saugkraft nach unten und man kann unter Wasser gezogen werden.
10. Ein- und Ausstieg
Bereitet euch auf die Strecke vor, die ihr schwimmen wollt und sucht euch Ein- und Ausstiege.
Wir empfehlen Schwimmschuhe und Handschuhe, die Steine am Ufer können sehr scharf sein. Achtgeben muss man in der inneren Stadt auch auf Scherben, die auf dem Gehweg verstreut liegen. Auch im Wasser selbst können scharfe Gegenstände liegen.
11. Springen
Springt nicht in den Donaukanal.
Das Wasser ist trübe und Steine sind nicht sichtbar. Teilweise sind sie auch dort, wo man sie nicht vermutet. Von den Brücken springen ist verboten.